Ich habe endlich(!) den Schritt gewagt und eine einfache Glasplatte vom Glaser für die Verwendung als Druckbett in meinem FFCP bestellt: Nach einem Monat Betrieb, bin ich hoffnungslos verliebt in diese Lösung!
- Die Maße der Platte sind 230 x 150 x 3 mm.
- Es handelt sich um normales Glas – kein Borosilikat-Glas nötig!
- Einfach beim örtlichen Glaser bestellen und abholen.
- Wichtig ist, dass man auch die Kantenglättung bestellt, da man sich sonst an der Glasscheibe in die Hand schneidet.
- Kosten mit Kantenglättung ca. 20 EUR.
Für die Befestigung verwende ich die Halterung https://www.thingiverse.com/thing:2083350. Funktioniert auch noch nach einem Monat sehr gut. Die Teile müssen natürlich in ABS gedruckt werden, da sich PLA durch die Wärme des Heizbettes schnell verformen würde. Befestigt werden sie mit 4 zusätzlichen M3-Muttern direkt an den vorhandenen Schrauben.
Wie man sieht, habe ich die original blaue Druckfolie komplett entfernt. Diese war bei mir sowieso schon wieder kaputt durch nicht ablösbare Drucke. Dieses Problem wirst Du mit einer Glasscheibe als Druckplatte nie wieder haben!
Ein weiterer Vorteil ist die absolut spiegelglatte Rückseite der Drucke. Bei der Druckfolie und den Fleks3D-Platten sah man schnell die vielen Macken und Kratzer, die sich in der Rückseite der Drucke unschön abbilden. Eine Glasplatte ist einfach nur glatt:
Der größte Vorteil ergibt sich genau aus diesem Umstand: Nach etwas 2 Minuten Abkühlpause, lösen sich die fertigen Drucke ohne weiteres Zutunn von ganz alleine! Das Druckbett ist danach sofort wieder einsatzbereit. Hin und wieder sollte man mit Glasreiniger und einem fusselfreien Tuch die Scheibe putzen.
Was habe ich mit den anderen Druckbetten doch für einen Kampf mit unablösbaren Filament-Resten, weil der Abstand der Düsen doch wieder zu klein war (es vorher mit größerem Abstand aber nicht gehalten hatte).
Ich habe kein Problem mit sich ablösenden Teilen. Ich verwende dabei keine Zusatzmittel wie Haarspray. Einfach nur die saubere Glasscheibe auf 60° C bei PLA bzw. 110°C bei ABS aufheizen. Der Schlüssel zum Glück liegt dabei auch im Abstand der Druckdüsen zum Glasbett. Bei ABS hilft etwas weniger Abstand, auch wenn dann die erste Schicht vielleicht etwas zu platt gerät.
So lassen sich problemlos auch hohe Gebilde ohne Warping an den Ecken drucken:
Auf die Idee der Glasscheibe hat mich übrigens mein neuer 3D-Drucker Creality CR-10 gebracht. Dieses preiswerte Gerät verfügt über eine sehr schöne große Glas-Druckplatte mit einer Größe von 30 x 30 cm. Da kam dann schnell die Erkenntnis, dass das auf Glas alles viel besser und praktischer ist – und einfach funktioniert!